Richie Hawtin – Closer To The Edit :: Minimal-Techno

Mix-Tapes waren vorgestern, heute ist Richie Hawtin. Der Kanadier beschränkt sich natürlich nicht auf den ausgeleierten Trick, ein paar Tracks zusammenzuschustern und so verhältnismäßig leicht zu einer neuen Platte zu kommen – der Klangprofessor geht auch hier seinen eigenen Weg: Die Vorlagen aus 100 verschiedenen Tracks verarbeitete Hawtin wiederum zu 300 Loops, ein bis vier Takte lang, und aus denen formte er die vorliegende Mix-CD. Herausgekommen ist ein Wahnsinnswerk, das weniger den DJ ersetzt, sondern vielmehr ein Kaleidoskop der Klangforschung bietet und versucht, den verschiedenen „Soundschulen“ einen gemeinsamen Beat unterzuschieben. Hawtin lässt eigene Tracks aufmarschieren und die Riege der üblichen Verdächtigen, wenn es um Maximalleistungen im Minimalbereich geht: Thomas Brinkmann, Rhythm & Sound, Crane A.K., Roman Flügel, Steve Bug, Carl Craig, Baby Ford. Natürlich hört man der Musik die dahinter steckende Arbeit kaum an. Aber eine ergreifende romantisch-kalte Klanglandschaft breitet sich trotzdem vor den Hörern aus.

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