Flancer – Inner Space/Outer Space :: Elektronik-Jazz

Wie weit sich Burnt Friedman und Atom Heart mit ihren Klangvisionen inzwischen von der Erde und ihren Gesetzmäßigkeiten entfernt haben, kann man an den acht neuen Kompositionen von Flancer nachprüfen. Space-Elektronik-Jazz von der ungewöhnlichsten Sorte. Freischwebende Klänge und Beat-Strukturen, deren einziger Zweck darin besteht, alle Regeln zu negieren. Und das gelingt den beiden Forschern hervorragend. Um den musikalischen Fortschritt allerdings in seiner ganzen Breite und Schönheit wahrzunehmen, muss man sich weit aus seinem eigenen Schneckenhaus herauswagen. Flancer verlangt seinen Hörern alles ab. In Stücken wie „Galak“ oder „The Man Who Fell Frorm Earth“ gibt es nur noch wenige Haltepunkte. Die Musik hat streckenweise eine strukturelle Freiheit erlangt, die man mit den eruptiven Ausbrüchen des Freejazz Anfang der Siebziger vergleichen kann. Doch auf Passagen vollkommener Freiheit folgen überraschenderweise immer wieder greifbare Konturen, die den visionären Charakter des Albums allerdings nur noch mehr unterstreichen.

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