Element Of Crime – Romantik :: Pop-Melancholie: Die Poesie des Alltags

Und wieder fragt man sich still: Werden sie’s bringen? Und wieder ist die Antwort: ja. Element Of Crime – das Phänomen: Album auf Album auf Album veröffentlichen Sven Regener, Jakob Ilja, Richard Pappik, Christian Hartje und ihr treuer Produzent und Mitmusiker David Young, eines schöner als das andere, frei von Kreativitätsdellen (sieht man mal von leichten Schwächen auf AN EINEM SONNTAG IM APRIL ab). Um gleich mit der Tür ins Haus zu fallen: ROMANTIK, ihr neues Werk, hat in der Historie dieser famosen Band allenfalls in ihrem Meisterwerk WEISSES PAPIER von 1993 seinesgleichen. Allein: Mit weltfremdem Sehnen und Trachten – wie es der Titel suggerieren mag – haben die zehn durchweg wunderbaren Songs nichts zu tun. Ihr Motiv ist vielmehr die Poesie des Alltags, die Schönheit der Nacht, die Magie der Großstadt, die Melancholie des Herbstes, ist Abschied und Neubeginn – und natürlich stets die Liebe. Wo aber soll man nun anfangen mit dem Schwärmen? Bei Regeners geistreichen Texten? Bei den Melodien, die man – einmal gehört – nicht mehr aus dem Kopf kriegt? Bei Iljas lakonisch-punktgenauem Gitarrenspiel? Bei Pappiks facettenreicher Rhythmusarbeit? Geht das vergleichsweise rockige „Die Hoffnung, die du bringst“ als Erstes unter Gleichen durch? Oder die vom Filmorchester Babelsberg in sanftes Licht getauchten Schwebezustände „Seit der Himmel“ und „Fallende Blätter“? Oder „Wann kommt der Wind“, so voller Sehnsucht, dass es weh tut? Das Gefühlsbeben „Warte auf mich“? Die Antwort ist: Wenn die Lichter in Ihrer Stadt nach und nach verlöschen, wird Ihnen dieses Album ein Freund sein. Draußen ist es zu dunkel für einen allein.

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