Starsailor
Love Is Here
Fünf-Sterne-Pop: Himmlisch - Nach den Singles endlich das Debütalbum der vier jungen Briten: elf unwiderstehliche Songs zwischen Folk und Pop.
Nur der Himmel ist Grenze für die, die zu den Sternen segeln – und so ist hier alles Schwelgen, ist Schweben, ist Sehnen: „I wanna hold you, but my hands are tied“, barmt James Walsh in „Tie Up I My Hands“, dem Song, der dieses magische Album eröffnet, erst wie eine Spieldosenmelodie kreiselnd, endlich in ein grandioses Panorama mündend. Love Is Here von Starsailor: große Gefühle, große Songs, großer Pop, auch große Ambitionen. Eine Mischung aus Jeff Buckleys GRACE und Neil Youngs HARVEST habe man im Sinn gehabt, bekundet der gerade 21-jährige Sänger/Gitarrist/Songwriter des Quartetts aus Lancashire, das es mit den beiden ersten Singles „Fever“ und „Good Souls“ gleich in die britischen Top 20 schaffte. Gar nicht mal so abwegig, diese Quellenangabe. Weitere unverkennbare Einflüsse sind Van Morrisons getragenes Songwriting, Tim Buckleys vokale Extravaganzen (nach dessen vielleicht bester Platte sich die Band benannte) sowie das Keyboardspiel von Doors-Legende Ray Manzarek. Wer nun herablassend „Retro-Schrott“ murmelt oder gar Epigonen am Werk wähnt, irrt gewaltig. Ihr Folk-Pop-Rock wurzelt im Gestern, spielt aber ganz im Hier und Jetzt, besitzt galligen Witz („Don’t you know you’ve got your daddy’s eyes/Daddy was an alcoholic“, säuselt es sanft und sardonisch in „Alcoholic“, der dritten Single), Charme, Poesie, Leidenschaft, gerade die richtige Dosis Pathos (von Ferne winkt der junge Bono) und Melodien, die einen womöglich nie wieder loslassen. Elf Stücke, kein Ausfall: Walsh, Barry Westhead (keyb), James Stelfox (bs) und Ben Byrne (dr) greifen nach den Sternen und malen Herzen in den güldenen Staub. Und wir? Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Jede Wette: heute im Musikmagazin Ihres Vertrauens, morgen in Ihrem CD-Player, übermorgen in den Jahresbestenlisten – knapp hinter Travis‚ THE INVISIBLE BAND. Ein Wunder? Bestimmt.
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