Anita Lane – Sex O’Clock :: Flüsterpop
Ein kurzer Blick zurück: Bevor Nick Cave die Bad Seeds hatte, sang er bei The Birthday Party. Im Umfeld der Combo bewegte sich damals auch die Muse, Malerin und Musikerin Anita Lane. Einige der Songs gingen direkt auf ihr Konto, andere zumindest im weiteren Sinn. Später, so munkelt man, habe die begabte Anita ihre Hände auch bei den Bad Seeds im Spiel gehabt. Wie auch immer, heute jedenfalls musiziert Frau Lane gemeinsam mit Bad Seed Mick Harvey. Sex O’Clock, ihr zweites Werk, entstand aus einer fruchtbaren Kooperation der beiden Exzentriker. Während Harvey die meisten Instrumente bedient, schmeichelt, flüstert, japst und stöhnt sich Lane durch die zehn Tracks wie eine müde herabsinkende Feder. Als Grundlage wählte die Chanteuse denn auch grummelnde Harmonien und orchestrale Sprenkel bar jeder Fröhlichkeit. Zumindest in dieser Hinsicht bleibt sie dem Stil ihrer Weggenossen treu. Viele der übrigen Elemente, Fitzelchen und Songbausteine jedoch sprengen den von Nick Cave bekannten Rahmen.Träge vibrierende Disco-Grooves wie bei“A Light Possession“ wechseln über zu flockigen Loops und subtil brodelnden Nightclub-Sounds. Der Rest des Albums allerdings ist so leise, still und betäubend wie es vermutlich nur eine Frau hinkriegt. Ach ja, und Sparklehorse vielleicht noch.
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