Spain – I Believe :: Herbst-Pop

Sein Album I Believe nennen, dann seine Band auflösen und dieses herbstzeitlose Stück Melancholie gleich zu seinem Vermächtnis machen. Das könnte Josh Haden so passen. Doch es ist wahr: Spain, die Kapelle des Sohnes des legendären Jazzbassisten Charlie Haden, ist nicht mehr. Als wenn sie jemals richtig gewesen wäre. Bis zum bitteren Ende schrieben und spielten Spain Stücke, die sich versteckten, bis die Dämmerung hereinbrach, schlugen Töne an, die es nur mit der Stille wirklich aufnehmen konnten, und Josh Haden sang nicht viele, aber leidenschaftliche Worte über Abschied, Sehnsucht, Schicksal. Auch auf I Believe betet und beschwört er wieder und begräbt doch meist seine Hoffnungen auf die einzig wahre Liebe über diese eine lichterfüllte Nacht hinaus. Haden verliert sich in seinem Verlangen gar im besessenen Mantra:“Mary, Mary – put on your white lace“, singt er mit sanfter Inbrunst – immer wieder. Dazu musizieren Spain in Slo Motion, vorsichtig, getragen, mit Blick zum Boden, den feinen Fingern auf den Saiten zartverstärkter Instrumente und dem glimmenden Herzen verschenkt an eine schlichte, schöne Melodie in Moll. Freilich, es gibt da noch Dakota Suite, die Red House Painters. Mark Lanegan und ein paar andere Herbstmusiker mehr. Und doch wird uns sicherlich etwas fehlen, Josh.

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