Kuhn – Kuhn :: Deutscher Pop

Das Brusttoupet und seine beiden Vornamen hat er eingemottet, den Schalk nicht. Dieter Thomas kommt uns nach zwei-jähriger Absenz jetzt als Nur-Kuhn und dokumentiert bereits mit einer neuen Frisur, die diese Bezeichnung eigentlich kaum verdient, seinen ungebrochenen Drang zur ironisch überzogenen Selbstdarstellung. Die Platte folgt diesem Muster, verleugnet die Schlagervergangenheit des Tübingers nicht, knüpft aber gleichzeitig zarte Bande zum deutschsprachigen Pop der erträglicheren Sorte. Imagetechnisch hat der 36-Jährige die enge Kurve also nahezu unbeschadet genommen und mit seiner Combo vereinzelt sogar passable Nummern zustande gebracht („Wenn du gehst“, „Mond über Texas“). Gleichzeitig hat’s auf Kuhn aber auch nur schwer verzeihbare Aussetzer wie das unsägliche „Manche Mädchen“ mit mega-dümmlichem, bis zum Erbrechen wiederholten Refrain („Manche Frauen sind noch Mädchen, manche Mädchen schon Frau’n…“). Mit anderen Worten: Licht und Schatten liegen hier verdammt eng beieinander. Und damit ist die bis dato unbesetzte Nische, die unser geläuterter Freund soeben für sich entdeckt hat, für ihn auch schon wieder zu einem relativ unsicheren Pflaster geworden.

www.dieterthomaskuhn.de