Alicia Keys – Songs In A Minor :: R’n’B
Die Frau hat’s wirklich drauf. Man höre sich nur mal an, was sie aus des Prinzen „How Come You Don’t Call Me“ gemacht hat, und weiß Bescheid (der Meister selber war über die gelungene Coverversion übrigens so entzückt, dass er sich persönlich an die Strippe hängte, um der 20-Jährigen sein Wohlwollen zu versichern). Und solche Perlen hat’s auf Songs In A Minor, dem Debütalbum von Alicia Keys gleich mehrere, das bluesige, aus gutem Grund zur ersten Single erkorene „Fallin'“ etwa, das mit unerwartet verschachtelten Chor-Ingredienzen aufwartet und von daher symptomatisch ist für die Art und Weise, mit welcher Unbefangenheit die junge New Yorkerin ihre Songs konzipiert. Als Basis fungiert mehrheitlich ein im Prinzip so schon tausend Mal gehörter R’n’B-Soul, jedoch stets umweht von einem farbenfrohen Gemisch aus HipHop. Gospel, etwas Jazz und vielem mehr; sogar Klassik-Elemente dürfen gelegentlich auftauchen. Nun hat eine solche Fusion-Tour de Force ja schon namhaftere Künstler Kopf und Kragen gekostet, die studierte Pianistin (nomen est omen) indes umschifft als ihr eigener Producer mit der Kompetenz eines ausgebufften Profis etwaige Klippen in Gestalt überfrachteter Arrangements und lässt so nicht nur den Fremdkompositionen genügend Luft zum Atmen. Das Resultat ist zwar sehr amerikanisch ausgefallen, aber auch für europäische Ohren verdammt spannend. Here comes a star.
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