Biohazard – Uncivilization :: Hardcore

Die New Yorker Urväter des Hardcore sind auf der Suche nach neuen musikalischen Facetten fündig geworden. Fiel ihr letztes Album NEW WORLD DISORDER (1999) schon ziemlich Rhythmusverdächtig aus, führt das Ami-Quartett diesen Weg auf Uncivilization nun konsequent fort. Und dieser Umkehrschwung lohnt sich! Waren Biohazard früher eher für ihren Underground-Charme inklusive recht blechigen Sounds berüchtigt, scheint sich bei ihnen jetzt die Erkenntnis durchgesetzt zu haben,dass es nicht allzuviel bringt, sich auf alten Meriten auszuruhen. So bietet das mittlerweile sechste Album der Band sowohl den mit Abstand modernsten Sound, als auch die neuzeitlichsten Kompositionen, die zeitweise sogar an Machine Heads letztes Album THE BURNING RED erinnern. Nun gut, ein zwei hohle Credibility-Hardcore-Attacken lassen sich schon noch finden, ansonsten zeigen Biohazard aber den Willen zur Entwicklung, ja,es darf sogar bei einem Song („Get Away“) von Gesang gesprochen werden. Der Rest wird gerappt bis der gepiercte Arzt kommt – aber eben so mächtig, dass Erinnerungen an den legendären JUDGMENT NIGHT-Soundtrack wach werden. Flankiert wird dieses Album von so prominenten Künstlern wie Pete Steele (Type 0 Negative), Cypress Hill und Phil Anselmo (Pantera), die eine ohnehin schon unterhaltsams Platte noch abwechlungsreicher gestalten. Uncivilization schenkt Biohazard eine neue Daseinsberechtigung, und das ist mehr als man von der Band erwarten konnte. www.spv.de