Heavy Metal. Geschichten, Bands und Platten von Frank Schäfer, Reclam Verlag, 247 Seiten :: Kopfnickerbuch

Schon die Inhaltsangabe lässt Böses ahnen: Trash (dt.: Abfall) Metal statt Thrash (dt.: verprügeln) Metal heilst es dort. Nun ja. Wir runzeln die Stirn – und im Verlauf der weiteren Lektüre von Heavy Metal schütteln wir resigniert den Kopf. Für wen wurde dieses Buch eigentlich geschrieben? Für den gemeinen Schwermetall-Fan sicher nicht, da dieser spätestens beim dritten Griff zum Fremdwörterlexikon entnervt aufgibt; die akademischen Kollegen dürften dagegen ihr Naschen rümpfen, da Dr. Phil Schäfer trotz aller Faktenhuberei von wissenschaftlicher Aufbereitung der Materie nichts wissen will. Also hat der Autor aus reinem Spaß an der Freude ein Buch über seinen favorisierten Musikstil verfasst. Legitim. Jedoch überflüssig. Die Darstellung der Subgenres mag noch amüsant zu lesen sein. Spätestens freilich bei dem Versuch, die wichtigsten Alben der vergangenen drei Jahre zusammenzutragen, scheitert Schäfer kläglich an der eigenen Subjektivität. Wie sonst erklärt sich, dass er Thrash, Black und Deat hMetal komplett außer Acht lässt – trotz seines Anspruchs, auch stilistische Randbereiche miteinzuschließen? Lächerlich erscheint zudem das kindische Maulen, mit dem sich Schäfer an Metallica-Gitarrist Kirk Hammett für dessen „schlechte“ Soli rächt. Fazit: Zuviel Headbangen schadet auf Dauer auch klugen Köpfen.

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