The Kinks – The BBC Sessions 1964-1977 :: Ur-Britpop
Jahrzehnte lang wurde Schindluder mit dem Songkatalog der Kinks getrieben. Erst als die britischen Reissue-Spezialisten Castle I sich der Sache annahmen, änderte sich die Situation. Mittlerweile liegen sämtliche Albenklassiker, von THE KINKS über über FACE TO FACE bis hin zu LOLA VS: THE POWERMAN in optimierter Form mit zahlreichen Bonustracks vor. Da lag eine Sammlung mit den BBC-Einspielungen der Kinks eigentlich nahe. Blieb die Frage, ob denn in den Archiven des britischen Rundfunks überhaupt verfügbares Material vorlag? Nach längerer Recherche stieß Ray Davies persönlich auf eine Goldader und, förderte mehr als vier Dutzend Mitschnitte aus den Jahren 1964 bis 1977 zutage. Leider fand nicht alles den Weg auf The BBC Sessions 1964-1977. Da drängt sich der Gedanke auf, dass mit der Veröffentlichung des Restmaterials noch gewartet wird -für Herbst 2001 ist nämlich eine opulente 4-CD-Box angekündigt. Allem Marketingunbill zum Trotz beweisen die 33 Tracks, dass die Kinks vor allem auch eine ausgezeichnete Liveband waren. Obligatorische Hits („You Really Got Me“, „Waterloo Sunset“) ergänzen sich mit seltener gehörten Albentracks („Ev’rybody’s Gonna Be Happy“, „Harry Rag“) oder noch rareren Single-B-Seiten („Milk Cow Blues“) – in aufregend anders tönenden Versionen. Bruder Dave darf sein Talent gleich mit mehreren Titeln beweisen: Dem Evergreen „Death Of A Clown“ folgen das punkig-freche „Love Me Till The Sun Shines“ sowie das stark nach den Byrds tönende „Mindless Child Of Motherhood“. Weniger aufregend gestaltet sich CD zwei. Zuviel überfrachtetes Konzeptwerk der frühen 70er Jahre verdarb Davies‘ Talent, Alltagsgeschichten aufregend in dreiminütige Popmeisterwerke zu verpacken
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