Jah Wobble & Evan Parker – Passage To Hades :: Ethno-Dub
Jah Wobble, Mitgründer von PIL., ist zum Wanderer zwischen Weltmusik und Avantgarde mutiert, wie Kooperationen mit ähnlich ambitionierten Musikern (Holger Czukay, Brian Eno, Bill Laswell) bewiesen haben. Evan Parker gilt seit Anfang der Siebziger als einer der führenden Saxofonisten der europäischen Freejazz-Improvisationsszene. Gemeinsam haben die beiden Forscher aus unterschiedlichen Klangwelten ein Album gemacht, dessen Grundidee nicht unbedingt neu ist, das aber in seiner Ausführung fast alle ähnlichen Versuche in den Schatten stellt. Auf dem Fundament von Wobbles subsonischem Bass, der immer ein dubbiges Ambiente ausstrahlt, breitet sich mithilfe von Dudelsack, diversen exotischen Flöten und Keyboards eine tranceartige Musik aus, in der sich ebenso Elemente aus arabischer wie aus keltischer Folklore finden. Parker spielt dazu ein mildes, teilweise hoch melodisches (!) Tenorsaxofon, und wenn er zum Sopran greift, klingen seine komplexen, verschachtelten zirkulären Figuren mindestens ebenso orientalisch wie das seltsame Instrumentarium (Rauschpfeife, Goathorns), das von Jean-Pierre Rasle und Clive Bell benutzt wird. An PASSAGE TO HA-DES werden sich zukünftige Ethno-Dub-Experimente messen lassen müssen.
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