Chris Potter – Gratitude :: All That Jazz: Contemporary

Hat lange gedauert bis einer der zurzeit besten Jazz-Saxofonisten bei einem Major-Jazzlabel untergekommen ist. Exzellente Soloalben bei kleineren Plattenfirmen sowie ebensolche Beiträge als Sideman von Dave Holland, Paul Motian oder dem unlängst zu Grammy-Ruhm gelangten Edel-Popduo Steely Dan, ließen seine Reputation seit Jahren steigen. Auf seinem Verve-Debüt zollt Chris Potter elf renommierten Saxofon-Kollegen Respekt. Keine eben neue Idee, wird der kritische Betrachter sagen. Doch statt Standards nachzutrauern, stammen die Verneigungen bis auf drei Ausnahmen aus Potters Feder. Die Stärke von Gratitude zeigt sich im Umgang mit dem vorliegenden Material. Schön, wie sich im Stück „Eurydice“ das Sopransaxofon in die lyrische Welt Wayne Shorters einfühlt. Schwieriger geraten hingegen die Übersetzung bei „The Source (For John Coltrane)“ und „The Visitor (For Lester Young)“. Hier wirkt der Bezug eher künstlich. Dennoch sind die außergewöhnlichen Qualitäten dieses bisher unterschätzten Musikers nicht zu überhören,

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