Bell Book & Candle – The Tube :: Pop mit Weichspüler

1998 war das Jahr für das Berliner Trio Bell Book & Candle. Ihr Debüt schoss in die Charts und die Single „Rescue Me“ wurde mit Dreifachgold und Platin ausgezeichnet. Danach wurde es still um Jana Groß, Andy Birr und Hendrik Röder. Ihr zweites Album Longing entpuppte sich als Ladenhüter und das Prädikat „One Hit Wonder“ war schnell vergeben. Das wollen die Drei nicht auf sich sitzen lassen und legen jetzt The Tube nach. Schon dem Opener ist anzuhören, dass hier mit Gewalt versucht wird, wieder ins Radio zu kommen. Stark an „Rescue Me“ angelehnt, quillt „Catch You“ mit einer klebrig-süßen Popmelodie und penetrant fröhlichem Geträller aus den Boxen. Klar, dass auf einem von vorne bis hinten durchkonzeptionierten Album für jeden etwas dabei sein muss, um einem möglichst breiten Musikgeschmack gerecht zu werden. Schließlich soll ja der Durchschnittskäufer durch Charts-Platzierungen überzeugt werden. Der rockige Part wird von „Want You“ und „From Yesterday“ übernommen. In „Younger“ wird sogar die Akustikgitarre wieder ausgegraben und schön unspektakulär geschrubbt. The Tube, mit Weichspüler produziert, damit sich auch ja keiner beim Hören wehtut, ist ein ganz normales Pop-Album geworden. Aber es fehlt das gewisse Etwas.

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