Echo & The Bunnymen – Flowers :: Rock

Bill Drummond, der erste Manager von Echo & The Bunnymen und überdies bekannt als K-Foundation-Millionenverbrenner, hat ei-I ne bestimmte Theorie, was seine einstigen Schützlinge angeht: Die Bunnymen sind die größte Band der Welt, bloß ist es ihnen leider noch nie gelungen, eine einigermaßen gute Platte hinzukriegen. Drummond hat auch eine bestimmte Theorie, warum das so ist: Es hat mit einem Mangel an Songs, einem Übermaß an Overdubs und vor allem mit interstellaren Traumpfaden zu tun, die man entweder trifft oder verfehlt. Die Bunnymen haben viele davon verfehlt, aber sie waren ihnen oft sehr nahe, und getroffen haben sie mit dem majestätischen Reife-Werk vor zwei Jahren. Nun ist der Comeback-Zunder verraucht, und vielleicht gelingt es der Band beim zweiten Mal, Drummonds Maxime zu folgen; denn die Platte ist nicht so besonders, dass man sie haben müsste, aber auch nicht so übel, dass echte Fans sie nicht mögen könnten. Ein bisschen müde, sehr sympathisch, aber, seufz, irgendwie unnötig. Die (bis auf Will Sergeant neuen) Mitmusiker von Ian McCulloch geben sich große Mühe: Sie beherrschen so ziemlich jedes Effektgerät auf Gottes Erdboden und vermögen ihren Instrumenten schon mal eine richtig hübsche Melodie zu entlocken. Und sie wissen, wie man eine gute B-Seite schreibt: Mal was ganz anderes versuchen, muss ja weder fertig werden noch typisch klingen und kompakt schon gar nicht; bisschen abspacen, hier ein Kinkerlitzchen, da ein seltsames Loch im Arrangement, ein ganzer Fundus großartiger Gitarren – das Ergebnis ist ein Kuriosum: eine Sammlung von elf potenziellen B-Seiten, für die die Singles noch geschrieben werden müssen. Man kann sich beim Hören regelrecht vorstellen, wie das lief: Okay Jungs, sagt McCull, dann macht mal was, mir fällt dann schon was ein dazu. Leider ist ihm nichts Besonderes eingefallen; so einfach ist das.

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