Oval – Ovalcommers :: Avantgarde
Willkommen im Leben: Eine halbwegs richtige Kenntnis des vorherrschenden Computer-Sprech vorausgesetzt, soll das Info zur neuen Oval wohl sagen, dass sich Mastermind Markus Popp diesmal um den Abbau der Grenzen zwischen Virtual Reality und Real Life bemüht. „Farben, Drama, euphorische Drastik“ werden zum Klingen gebracht, allerdings in der für irdische Ohren fremden Oval-Sprache – einer Kommunikationsform, die über herkömmliche Musik hinausgeht, oder dahinter zurück fällt, je nach Betrachterstandpunkt. Ovalcommers übersetzt den Augenblick in eine akustische Geste, in Sound, in Lärm. Elektro-Insekten schaben und zirpen, Cyber-Elche grunzen, Roboter-Raben krächzen – und das alles zugleich. Eine auf lange, lange Sicht angelegte Laut/Leise-Dynamik ersetzt den nicht vorhandenen Beat, die Wiederkehr bestimmter Klangelemente gibt einen Hauch von Struktur. Und in all dem Gewirr tauchen Gitarrenspielereien auf und Keyboardversuche, und für die, die genau hinhören, sogar ein bißchen Rock und ein wenig Luigi Nono. Die Platte erfordert Geduld. Aber sie könnte zum Genuss werden.
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