Mat Maneri – Trinity :: All That Jazz: Kammerjazz
In Zeiten, in denen Selbstgefälligkeit und Verwaltung des Erreichten in der Musik mehr zählen als Erfindergeist und Innovation, sind Leute wie Mat Maneri selten geworden. Der Sohn von Joe Maneri, des erst in späten Jahren zu Ehren gekommenen mikrotonalen Komponisten und Saxofonisten, ist ein wahres Original. Mit Trinity legt der 31-Jährige das erste Soloalbum seiner relativ kurzen, aber produktiven Karriere vor. Woher ein Forscher wie Maneri seine Einflüsse nimmt, zeigen die vier Fremdkompositionen: John Coltranes „Sun Ship“, dessen perkussiven Charakter Maneri in atemberaubender Weise auf die Viola überträgt, Eric Dolphys „Iron Man“, „Pure Mode“ von Matthew Shipp und Joe Maneris „Lady Day’s Lament“. Nur mit Violine und Viola arbeitet Maneri den kammermusikalischen Aspekt seiner Musik heraus und zeigt einmal mehr, dass es keine Grenzen gibt, die es sich nicht lohnen würde, zu überschreiten. Mit welchem Etikett man das auch versehen will, bleibt Nebensache. Maneri vermischt auf intelligente Weise kammermusikalische Traditionen und freie Improvisation, hebt das Ganze auf ein übergeordnetes Abstraktionslevel und findet damit zu einer neuen Musiksprache.
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