Dakota Suite – Morning Lake Forever :: Melancholia

Chris Hooson, der enigmatische Melancholiker aus Leeds, veröffentlicht seit Mitte der neunziger Jahre Songs, die zu den leisesten, unspektakulärsten, poetischsten, verstörendsten, traurigsten, kurz: zu den wundervollsten zählen, die es für Menschen mit wachen Sinnen zu hören gibt. Diverse EPs, ein Instrumentalalbum und zwei reguläre LPs legen bis dato Zeugnis ab vom schier unstillbaren Schaffensdrang des Mannes und seiner famosen Begleiter. Zunächst als Single für ein spanisches Label geplant, wuchs sich ihr aktuelles Projekt zur 6-Track-EP Morning Lake Forever aus, wobei die CD zusätzlich das Stück „About When We Meet“ enthält, ein per Piano und Cello mit zarter Hand hingetupftes Instrumental. Ohne Worte kommt auch „Turk 12“ aus, das ungewohnt rhythmisch akzentuiert dahertänzelt, ebenso das fragile „Your Vigour For Life Appeals Me (Part 1)“ und das psychedelisch angehauchte „Lesseps“. Und allesamt erstrahlen diese Stücke in derart zarter, unaufdringlicher Schönheit, dass es einem schier den Atem raubt. Solches gilt erst recht für die drei Vokalbeiträge: „Chapel Rain“ irrlichtert durch mystische Welten, die auch Van Morrison einst durchwanderte, „The Street Were All I Saw“ und „Because I Could Not Wait For Death“ beschwören den Geist Nick Drakes, letzterer auf einem Bukowski-Text basierend: „Why can’t you hold me, why can’t you fuck me“, barmt Hooson. Keine Antwort, nur Schweigen. Dass diese Platte binnen eines (!) Tages eingespielt wurde, sei als kleines Wunder am Rande vermerkt. EP bzw. CD sind erhältlich via Mailorder bei Glitterhouse, Grüner Weg 25, 37688 Beverungen.

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