David Byrne – Look Into The Eyeball :: Pop
ür seine Soloplatten klopfte man Byrne anerkennend auf die Schulter, mehr nicht. Stilistisch wagemutig war es, was er offerierte, und erst weltoffen. Aber der große kommerzielle Erfolg, den er vorher als Chef der Talking Heads gewohnt war, blieb Selfmademan Byrne verwehrt. Mit der Pop-Pastiche auf FEELINGS fühlte er sich wieder in populäre Gefilde vor, doch dabei wirkte er überambitioniert. Jetzt macht er es im Grundsatz noch einmal genauso, nur mit dem Unterschied, dass plötzlich jene Lockerheit und Natürlichkeit da ist, die dieser Mann einfach braucht. Für ihn gilt jetzt: Pop hat Vorfahrt. Kaum ein Song ist länger als vier Minuten, oft sind es gerade mal zwei. Kompakt soll es sein. Das gilt vor allem für „Like Humans Do“ und einer Melodielinie, die an „My Guy“ von Mary Wells erinnert. In „Neighbourhood“ kehrt Byrne zum Disco-Drall zurück, der in den frühen Achtzigern zu seiner täglichen Diät gehörte. „UB Jesus“ hat fernöstliches Flair, doch den Chorus schleudert der geborene Schotte mit jungmännlicher Begeisterung wie seit FEAR OF MUSIC nicht mehr heraus. Diese griffige, abwechslungsreiche und kunstvolle Platte zeigt Byrne wieder einmal in Hochform. Klingt nach Happy End.
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