Cowboy Junkies – Open :: Indie

Gut eineinhalb Jahrzehnte existiert die Band von Michael und Margo Timmins nun schon und trotz-I dem ist ihre Musik noch immer so warm, so gefühlsgeladen und so verwirrend wie der erste Frühlingstag. Träge geht die Songwriting-Sonne auf ihrem elften Album auf mit den beiden zähen Song-Epen „I Did It All For You“ und „Draggin‘ Hooks“: Eine Mundharmonika quält sich den ganzen Weg vom Mississippi-Delta hinauf bis nach Ontario in Canada, wo das Septett zu Hause ist und seine Wunden leckt. Gitarren quietschen so reizend derangiert, als hätten sie vergessen, dass es auch Akkordstrukturen gibt. Und über allem singt, säuselt, klagt und schwärmt Margo von den Erkenntnissen und Begleitumständen des Älterwerdens. Dabei entsteht eine Musik, deren klangliche und kompositorische Zutaten auf den ersten Blick recht einfach erscheinen, doch auch wenn Effekte wie das seit Jahrzehnten praktizierte Spiel des „Verzerrer aus – Verzerrer an“ hinlänglich bekannt ist,fügen sie sich hier als dramatische Gestaltungselemente galant in Songs von berückender Tiefe.

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