Texas, Hamburg, CCH
Frau Spiteri als weibliches Pendant zu Robbie Williams. Und dazu eine Band, die der Chefin in nichts nachsteht. Dieses Vorprogramm hätt’s nicht gebraucht. Belassen wir es also bei dem Hinweis, dass Reef aus England für eine absolut belanglose Dreiviertelstunde verantwortlich zeichneten. Doch kaum haben Gary Stringer und seine Kumpane die Bühne geräumt, beginnt sich der große Saal des CCH flugs zu füllen. Als das Saallicht zum zweiten Mal verlöscht, zieht es die knapp 3000 kollektiv aus den Plüschsessetn. Und das liegt längst nicht nur an dem Umstand, dass Texas ihre einzige Deutschland-Show in diesem Jahr gleich mit einer verdammt druckvollen Live-Versiort von „In Demand“ eröffnen. Schnell wird nämlich klar: Das hier ist Sharleens Abend. DI« ilerllthe jj-Jährige laut uhon in den ersten der insgesamt 90 Minuten all ihren Charme spielen, während die achtköpfige Band – übrigens mit einem fähigen Scratcher (!) namens Mark One an den Turntables – „Black Eyed Boy“ und „In Our Lifetime“gleich hinterherschiebt; man ist ja schließlich nicht umsonst auf Createst Hits-Tour. Und verfügt mit einer bestens aufgeräumten Frau Spiteri über einen weiblichen Robbie Williams, der sich nicht nur volksnah gibt, sondern es auch ist. Man hat sich gerade erst warmgelacht ob der amüsanten Begegnung der Schottin mit einem örtlichen Taxifahrer, der in Kenntnis des „Inner Smile“-Videos Mr.Presley höchstselbst zu chauffieren wähnte, da setzt unser MaTtre de Plaisir noch eins drauf: Er angelt einen Hardcore-Fan und animiert den 31-Jährigen zu den Playback-Klängen von Grace Jones‚ „Pull UpToThe Bumper“zum lasziven Tete-a-Tete. Zum Ausgleich für diese eifrig bejohlte Einlage gibt es „Put Your Arms Around Me“ und Frau Spiteri solo mit akustischer Gitarre, bevor das knallige „I Don’t Want A Lover“ auch schon wieder das etwas verfrühte Finale einleitet. „When We Are Tögether“ zieht das Tempo noch etwas an, „Summer Son“ rockt mehr, als man es dieser Band anfangs hatte zutrauen mögen. Aber das soll es schon gewesen sein? Sharleen kehrt zurück als sonnenbebrillter Elvis, beciret mit „Inner Smile“ und einem furiosen Cover von „Suspicious Minds“.“Say What You Want“ kann schon nicht mehr an diese Intensität anknüpfen, auch wenn der Lichtmischer nochmals in die Vollen geht. Das Schlusswort liefert die nette Dame von der Plattenfirma: „Die Alte ist doch echt der Hammer,oder!?“ Ist sie. Wirklich.
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