Bill Frisell – Blues Dream :: All That Jazz: Country-Jazz
Auf den Pfaden des Mittleren Westens hat Bill Frisell schon oft und meistens langweilig, uninspiriert seine Socken bis aufs blanke Fleisch durchmarschiert. Selbstlose Wanderungen durch das Country’n’Jazz-Feeling, bei dem der Gitarrist doch nur gepflegte Sonnenuntergangsstimmung verbreitete. Und nach denen man sich wünschte, dass Jetlo Biafra und Mojo Nixon ihre Drohung endlich wahrmachen würden.- „Let’s go and barbecue Nashville“. Doch nach der langen Durststrecke ist Frisell mit seinem Septett (u.a. Ron Miles und Curtls Fowlkes) endlich ein Lichtchen unterm Cowboy-Hut aufgegangen – nicht ohne die ätherisch dahinsurfenden Kniegitarren. Doch die Hymnen besitzen diesmal einerseits jene US-Chanson-Schönheit, die Frisell im letzten Jahr noch mit und um Elvis Costello eingefangen hat. Zum anderen stand diesem Blues kein Geringerer als Tom Waits Pate, von dem sich Frisell die notwendige Ungeschliffenheit ebenso abschaute wie dessen Blickwinkel auf den Rock’n’Roll. Die Hütte fangt da zwar nicht an zu brennen. Aber zumindest sorgen die Arrangements mit ihrem Sessioncharakter für eine schon mal verwegene Folksong-Tour – bei der vor allem die unvergleichlich zündelnden Bläsersätze selbst die Trompeten von Jericho an die Wand spielen.
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