Blaze – Natural Blaze

Nach 1990 und 1997 das dritte „echte Album der House-Stars aus New Jersey.

Pop wird bei Blaze immer groß geschrieben und doch vergaß dieses legendäre und erfolgreiche (man erinnere sich an „Lovelee Day“) Produzentengespann aus der Nähe von New York bislang nie seine Wurzeln. Und die liegen im Big Apple, wo in den Achtzigern mit Larry Levan’s Paradise Garage eine der Wiegen des House stand. Diesmal treiben es Kevin Hedge und Josh Milan allerdings zu toll und prompt sind sie den eigenen Standards untreu geworden. Der Flirt mit Nu Jazz ist nämlich derart heftig, dass das Album extrem weichgespült klingt. Konsequenterweise Startet NATURAL BLAZE mit nervigen Bläsern, und der erste Track führt uns auch sofort das Hauptmotiv dieser Platte vor Augen: Latin. Wie ein roter Faden zieht sich der südamerikanische Einfluss durch praktisch jedes Stück. Blaze gelten zwar als die Deephouse-Götter, doch diese Platte geht wirklich zu weit. Sie klöppeln, tröten und klimpern sich Musik zusammen, die nur nach dünner House-Suppe schmeckt, aber vorgibt, schönes Festmahl zu sein. Dieser tropische Wohlklang ist viel zu schwül geraten, denn die Liaison mit Brasil & Co. ist zu einer Messalliance mutiert. Schade, denn nach vier Jahren haben wir wirklich mehr erwartet als nur eine Referenz an die derzeitige Mode Latinhouse.