Lou Reed – Metal Machine Music :: Krach
Wie Rock’n Roll darf Rock ’n‘ Roll sein? Lou Reed ist dieser Frage im Juli 1975 mit Metal Machine Music nachgegangen. Das Doppelvinyl mit vier jeweils 16-minütigen Stücken aus manipulierten Gitarrenfeedbacks, Störgeräuschen und Verzerrungen stellte damals die musikalische Toleranz der Plattenkäufer, die ein zweites BERLIN oder SALLY CAN’T DANCE erwartet hatten, gehörig auf die Probe. Reed lehnte in seinem New Yorker Appartment ein paar verschieden gestimmte Gitarren an die Verstärker, nahm die daraus resultierenden Feedbacks mit einer 4-Spur-Bandmaschine auf, schichtete Tonspur über Tonspur, ließ die Aufnahmen in verschiedenen Geschwindigkeiten und rückwärts laufen. Für die einen (Kritiker Lester Bangs) war es das „größte Album aller Zeiten“, für die anderen („Rolling Stone“) das „schlechteste Album des Jahres“ und für die (angeblich) 100.000 Käufer schlicht ein Ärgernis. Die meisten Exemplare des Albums dürften damals im Second Hand-Plattenladen gelandet sein. Jetzt kann man natürlich trefflich darüber streiten, ob das Ergebnis überhaupt anhörbar ist und welchen Zweck Lou Reed mit der Lärmorgie verfolgte. Aber eines ist sicher: Wenn Rock ’n‘ Roll irgendetwas mit Provokation oder Rebellion zu tun hat.dann ist Metal Machine Music Rock’n’Roll pur, ein radikales künstlerisches Statement – oder anders ausgedrückt: Punk zwei Jahre vor Punk.
www.loureed.com
www.buddahrecords.com
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