The Art Of Noise – :: Die Lust Am Lärm

Dance-Pop aus den 8oern klingt in der Regel angestaubt. Nicht so der des Studioprojekts von Produzent Trevor Hörn.

Zum ersten Mal trafen sich die Produzenten Trevor Hörn und Gary Langan, Streicherarrangeurin Anne Dudley und Fairlight-Computerprogrammierer J.J. Jeczalik bei den Aufnahmen zum ABC-Album THE LEXICON OF LOVE. Die vier Studiotüftler verstanden sich so gut, dass sie im stillen Kämmerlein an futuristischen Soundscapes zu werkeln begannen – nach Vorbild des italienischen Malers und Musikers Luigi Russolo, von dem sie auch den Namen ihres Projektes Art Of Noise entliehen haben. 1983 ging das Quartett zum ersten Mal ins Studio und produzierte zunächst die EP „Into The Battle With The Art Of Noise“ und dann das Album (WHO’S AFRAID OF)THE ART OF NOISE 5 . Beide Platten wurden später zum Sampler DAR 5 zusammengefasst. Lange bevor das Wort Sampling zum Standardrepertoire der populären Musik gehörte, bearbeitete die Band Geräusche aus der Filmwelt (Schritte, Start eines Autos, Stimmen etc.) und vermischte sie mit harten elektronischen HipHop-Beats und romantischen Ambient-Collagen. Alles war, wie unter der Ägide des Perfektionisten Hörn nicht anders zu erwarten, makellos produziert. The Art Of Noise sicherten sich den Respekt des internationalen Dance- und HipHop-Untergrunds. Zur damaligen Zeit gab es wahrscheinlich keinen Club auf der Welt, in dem nicht „Beat Box“ oder“Close (ToThe Edit)“ liefen. Bis heute schwören Produzenten wie Carl Craig, King Bntt oder Felix Da Housecat auf diese englischen Pioniertaten. Nach dem spektakulären Einstieg trennten sich die Wege von Hörn und dem Rest der Band aber schon wieder. Dudley, Jeczalik und Langan machten unter demselben Namen weiter, nahmen für China Records auf und arbeiteten dabei mit Duane Eddys Twang-Gitarre und Tom Jones. Mitte der 90er fanden Hörn, Dudley und der ehemalige ZTT-Propagandist Paul Morley wieder zusammen, verstärkt durch Gitarrist Lol Creme (10CC, Godley & Creme). Auf THE SEDUCTION OF CLAUDE DEBUSSY 4 verbanden sie ihre Eindrücke von der Musik des französischen Klassik-Komponisten sowie Texte von Verlaine, Baudelaire oder Mallarme mit fantasievoll produzierten Drum ’n‘ Bass-Arrangements. Damit unterstrichen The Art Of Noise einmal mehr die Zeitlosigkeit ihrer Interpretation von Kunst und Pop-Kultur. www.repertoire-records.com