Howe Gelb

Howe Gelb hat alle produktionstechnischen Kosten und Mühen gescheut und HISSER mit einer Vierspurmaschine in seinem Wohnzimmer in Tucson, Arizona aufgenommen. Gelbs zweites Soloalbum nach dem ’91er DREA-DED BROWN RECLUSE wurde 1998 auf V2 Records nur in den USA und Skandinavien veröffentlicht und ist jetzt zum ersten Mal regulär in Deutschland zu bekommen. Mit drei Bonustracks und einem – zugegeben – nicht so schönen Cover wie damals. Das Ergebnis klingt entsprechend nach Wohnzimmer. Schrammelige Gitarren, ein verstimmtes Saloon-Klavier,ein Schlagzeug (ist es wirklich eins?), das auch schon mal neben dem Takt spielt, und eine Armada von Gästen, die Gelb bei den Aufnahmen gestört haben und gleich mitmachen mussten: Tochter und Ehefrau, die gesamte Grandaddy-Besetzung, die Giant Sand-Kollegen Joey Bums und John Convertino, mittlerweile besser bekannt als Calexico, Lisa Germano mit ihrer Violine, Rosie Flores als Gastsängerin. Zusammen mit ein paar elektronischen Verfremdungen, Haushaltsgeräuschen und Gelbs gramerfülltem Gesang ergibt das 22 famose Songskizzen, irgendwo zwischen Americana und Ambient, zwischen Bob Dylan und Musique Concrete. Muss man hören, kann man eigentlich nicht beschreiben.