Tim Hutton :: Triphop-Folk

Uuuhh! Perlende Pianoakkorde, dazu geschmeidige TripHop-Beats und eine verletzliche Stimme zwischen Thom Yorke und Tim Buckley, die gesteht: „(l’ve) Been A Fool“. Zum Schluss im Hintergrund gar noch eine Trompeteneinlage, als müsste auch die Blue Note-Klientel befriedigt werden. Gefühligkeit par excellence jedenfalls, das wird sicher manchem Ohr schmeicheln. Eine experimentelle Form des traditionellen Folk-Songwritings wolle er erschaffen, sagt Tom Hutton. An dieser Stelle muss das Promoinfo zitiert werden: „… denn hier reibt sich die zerbrechliche Zärtlichkeit der Folk Musik an der kalkulierten Grobschlächtigkeit einer schlorrigen ‚Electronica‘. Aus diesem Gegensatz entspringt die rohe Kraft von ‚Everything‘.“ Hilfe, das sind ja vorsintflutliche Klischeevorstellungen. Hat da jemand Beck, Folk Implosion und 500 andere, mit elektronischen Hilfsmitteln agierende Songwriter verschlafen? Mit Innovation hat das also erstmal gar nichts zu tun, auch wenn es sich bestimmt gut macht, dass Tim Hutton bereits mit Vulva auf Aphex Twins Rephlex-Label veröffentlichte und unter dem Namen Soul Ascendants bei Nuphonic Furore machte. Wenn wir auf dem Boden bleiben, können wir konstatieren, dass Hutton in guten Momenten mit seinem smoothen Trauer-Schönklang an den Crooner-Soul von Elvis Costello erinnert, gelegentlich aber auch in den Designer-Jazz-Pop von Sting abdriftet. Live wird sich zeigen, ob der Londoner wirklich das Potenzial besitzt, in die Fußstapfen seines Vorbildes Cole Porter zu treten. www.timhutton.net