Tim Finn – Say It Is So :: Retro-Pop

Der Tod des populären Songs? Nö, Tim Finn verkrampft nur gelegentlich.

Immer diese Aufkleber: „From Crowded House -Split Enz“ heißt es auf dem Plastik-Case von Tim Finns neuem Album. Etikettenschwindel? Das nun nicht gerade, eher „partly truth and partly fiction“. Der Zwist mit Bruder Neil sorgte dafür, dass Split Enz nie so recht der Geheimtipp-Ecke entkamen und sich Tims Rolle in der Crowded-House-Geschichte auf das Album WOODFACE beschränkte. Seither versuchend die beiden Neuseeländer mal zu zweit (FINN), meist allein und stets mit sympathischem, aber unerheblichem Ergebnis. So ist es – SAY IT IS SO -auch diesmal.“Underwater Mountain“ fließt – umgarnt von synthetischen Streichern und akustischen Gitarren – noch verführerisch dahin. Doch dann …ja, richtig … erinnern wir uns: Neil Finn war (ist?) der Pop-Poet, Tim der flatterhafte Freigeist. So was verpflichtet, und deshalb wird im sonst eher sachten „Shiver“ halt kurz, aber heftig losgedröhnt, in „Roadtrip“ unmotiviert ein Who-Zitat eingebaut („I Can See For Miles“), und in „Big Wave Rider“ so artifiziell gekleistert, dass der Song puff! einfach implodiert. Wenn Mr. Finn mal nicht herumdruckst, gelingen ihm Lieder wie „Good Together“, „Death Of A Populär Song“ und „Some Dumb Reason“, kapitale Ohrwürmer, veredelt mit sämigem Folk-Flow und dezenten Sixties-Anklängen aus der „Tom Petty meets Gerry Rafferty“-Schule. Pop, herrlich altmodisch, herrlich unambitioniert. Davon bitte mehr.

www.timfinn.com