Johnny Cash :: American III: Solitary Man

Karg und gut

American Recordings: Der dritte Teil der Zusammenarbeit der gottgleichen Countrylegende mit Produzentenpapst Rick Rubin (Beastie Boys, Black Crowes).

I „(It’s the) Singer not the song“ sangen die Rolling Stones 1965, doch Johnny Cash sagt in den Liner Notes zu SOLITARY MAN: „The song is the thing that matters.“ Die Wahrheit liegt natürlich in der Mitte. Ein Stück entfaltet erst durch den richtigen Gesang seine vollen Qualitäten, und auch der beste Sänger ist ohne vernünftiges Songmaterial aufgeschmissen. Damit es hierzu nicht kommt, greift Johnny Cash seit einiger Zeit vornehmlich auf bewährte Fremdkompositionen zurück. Er weiß, dass seine Zeit als stilprägender Songwriter abgelaufen ist, insofern ist dieser Kompromiss vollauf akzeptabel. Vor allem wollen wir ja diesen einzigartigen Bariton hören, der trotz aller Krankheiten und Schicksalsschläge immer noch erhaben über dem Gros der Country-und Folksängergemeinde thront. In Teil drei seiner Kollaboration mit Produzent Rick Rubin (Beastie Boys, Black Crowes), der dem Sänger 1994 mit AMERICAN RECORDINGS zum unverhofften Comeback verhalf, ist eigentlich alles beim Alten. Cash hat sich ein paar frische Songs geschnappt -„The Mercy Seat“ (Nick Cave),“One“ (U2),“l See A Darkness“ (Will Oldham/Palace) -, ein paar Klassiker reanimiert – u.a. „Solitary Man“ (Neil Diamond), „I Won’t Back Down“ (Tom Petty),“MaryOf The Wild Moor“ (Louvin Bros.), -fünfmal selbst zur Feder gegriffen und alles im kargen, akustikgitarrenlastigen Stil gehalten. Die Gästeliste (Tom Petty, Sheryl Crow, Merle Haggard, Will Oldham) ist beeindruckend, seine Fans werden begeistert sein, und es ist schön, den alten Herrn noch einmal in guter stimmlicher Verfassung zu hören, www.johnnycash.com neue CDs von a-z