Shaft :: Blaxploitation
Can you dig it? Schon die ersten vertrauten Gitarrenlicks des „Theme From Shaft“ verbreiten Wonnegefühl. Spätestens, wenn die Bläser zu ihrer Fanfare anheben, während Sam Jackson in langem Mantel und mit poliertem Kahlschädel über die Leinwand gleitet, ahnt man: Das wird ein verdammt lässiger Film. John Singletons furioses Action- und Sprüchefeuerwerk enttäuscht nicht. Wie Isaac Hayes‘ zeitloser Song, der diesen Höllenritt durch Straßenschluchten des Big Bad Apple standesgemäß einleitet, erfährt auch der zugehörige Blaxploitation-Klassiker von 1970, damals mit Richard Roundtree (hier als Shaft sr. dabei), sein adäquates Update: Das Original bleibt unschwer erkennbar, und doch ist das Resultat moderner, hipper. Shaft ist pures B-Film-Nirvana, mit taffen Cops, taffen Bösewichtern und entschlossenen Taten, die mindestens so ins Schwarze treffen wie die zahllosen Oneliner von Jackson: Bei seiner Jagd auf einen rassistischen Yuppieschnösel (schon wieder American Psycho: Christian Bale) bekommt es Detective John Shaft mit korrupten Kollegen, untergetauchten Zeugen und einem Latino-Drogendealer zu tun. Alles Krimistandard. Eigentlich. Denn Richard Prices astreines Drehbuch windet sich nicht nur clever durch eine Reihe von Subplots, sondern serviert auch eine faustdicke Überraschung: Wenn vorübergehend besagter Drogendealer (Klasse: Jeffrey Wright) ins Rampenlicht gerückt wird und eine vermeintliche Klischeebegleitfigur plötzlich Tiefe und Charakter bekommt, dann ändert sich der gesamte Blick auf die Story. Shaft, dieser abgehangene Gewaltcomic, steckt wie sein Held voller solcher Tricks, die nur ein Urteil zulassen: heißer als Bond, cooler als Bullitt – damn right!
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