Foreigner :: The Anthology: Jukebox Heroes
Melodic Powerrock
Wenige Minuten bleiben mir für diese letzten Zeilen. Sie sind hinter mir her. Sie werden mich finden, sich rächen … Sie – der Chef, die Redakteure vom … nein, nicht sagen. Dabei fing es so harmlos an. Man gab mir den Auftrag für eine Rezension. Foreigner-Compilation, Doppel-CD. Was konnte da passieren, dachten die. Foreigner, har-har. Mega out, Neandertaler, schlimmer noch: uncool. Dachten sie. Und genau da nahm das Verhängnis seinen Lauf. Denn was keiner ahnte, musste jetzt ans Licht: Ich (krächz), ich liebe Foreigner. Mick Jones, das Backpfeifengesicht, wie er so grandios arrogant sich und seine Macho-Riffs aufplustert, seit 25 Jahren. Lou Gramm, dieser posierende Stenz mit Afro-Matte, spindeldürr, schlichtes Gemüt, aber eine Rock-Röhre, dass Bryan Adams erblasst. Wie hätte Lou effizienter Frisösen im Dutzend flach legen können als kraft des Brunft-Lärms von „Hot Blooded“? Oder „Heart Turns To Stone“, gibt es irgendwo auf der Welt eine üppigere Melodei? Ist „Say You Will“ etwa nicht jene Musik, die einst die Generationen einte? Und erst „I Want To Know What Love Is“ – wurden so schöne Worte je aufwändiger gesungen? War nicht Foreigner auch immer ein leuchtendes Beispiel dafür, dass persönliche Animositäten nichts zählen sollten, wenn es ums Ge…, äh, um die Message geht? Kurz, dieses phantastische Doppelalbum inklusive aller, wirklich aller Übersongs der Protze ich hörte es Tag und Nacht. Previously Unreleastes war nicht dabei, dafür Insider-Knüller aus Lous und Micks Solo-Zeiten (schon mal „Just Wanna Hold“ gehört?). Und der remasterte Klang: exzellent! Von „Cold As Ice“ bis „Until The End Time“, von 1976 bis 1995. Oh, ja, das hat Spaß gemacht. Dazu die tolle Aufmachung mit allen Schikanen. Viele Fotos, ein Profi-Essay, super Dokumentation …Zuerst dachten die ja, ich meins nicht Ernst. Persiflage, oder so. Aber ich offenbarte mich, gab fünf Sterne. Es war heraus. Geoutet. Angst… Da, sie brechen die Tür auf! Albert, nein.. argh…
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