Slash’s Snakepit – Ain’t Life Grand :: Rock’n’Roll

Seitdem er Mitte der 90er Guns N‘ Roses verlassen hat, ist es ziemlich still geworden um Slash. Der Gitarrist – Markenzeichen: nackter Oberkörper, Zylinder auf dem Kopf und die schwarze Lockenpracht vor die Augen gekämmt – spielte zwar schon in ein Album mit dem eigentlich als Seitenprojekt gedachten Snakepit ein, da die Gruppe damals aber noch nicht fest besetzt war, hatte das Werk (It’s Five O’Clock Somewhere) eher Jamsession-Charakter. Fünf Jahre später kommt Slash wieder aus der Schlangengrube gekrochen. Seine inzwischen eingespielte und fein aufeinander abgestimmte Truppe entwickelt hier mit Rock ’n‘ Roll der härtesten Gangart mächtig Zunder. Gleich der Eröffnungstitel „Been There Lately“ donnert als Phongewitter los und testet die Lautsprecherboxen auf ihre Standfestigkeit. „The Alien“ brettert mit muskelbepackten Trommelhieben furios daher. Und „Speed Parade“ wirft einen mit seinem wuchtigen Rhythmus um. Ain’t Life Grand steht und fällt mit Slashs Gitarrenbehandlung. Er schüttelt ein knackiges Riff nach dem anderen aus dem Ärmel, beherrscht alles vom WahWah-Jaulen über wieselflinke Sprints über’s Griffbrett bis hin zum beatlesken Tremolo-Effekt und wertet selbst schwächere Songideen mit seinem Wahnsinnsspiel noch auf.