Nomeansno – No Means No :: Hardcore Postmodern

Als das kanadische Power-Trio NoMeansNo gefragt wurde, wie es seine Vision postmodernen Hardcores definiere, antwortete es mit neun Adjektiven: 1. intelligent, 2. artikuliert, 3. ironisch, 4. gebildet, 5. nachdenklich, 6. angriffslustig, 7. leidenschaftlich, 8. intensiv und 9. verspielt. Und dies sind auch die Zutaten, die dieses neunte Studioalbum der Gebrüder Rob (Bass, Gesang) und John (Drums, Gesang) Wright und Gitarrist Tom Holliston zu einem kaum mehr für möglich gehaltenen Meisterwerk machen. War das Trio in den späten 8oern und frühen cjoern neben Fugazi das Nonplusultra der DIY-Punkbewegung, so geriet die Band in den letzten Jahren genauso in Vergessenheit wie ihr Stammlabel Alternative Tentacles. Zurück auf ihrem eigenen Label Wrong haben sie sich auf ihre Stärken besonnen und ein Album abgeliefert, das die Bezeichnung Tour-de-Force vollauf verdient. Wie Minutemen oder Firehose in ihren besten Momenten explodiert das Dreigespann bei aller rhythmischen Feinarbeit immer wieder in einem Sturm aus Percussionwirbeln, Bassgranaten und drahtigen Gitarrenüberfällen, um im rechten Moment einen hymnischen Refrain draufzusetzen. Selbst wenn sie ihre Jazzvorlieben an der langen Leine spazieren führen, spürt man diese unbedingte Angriffslust. So auch in der 14-minütigen Coverversion von Miles Davis‚ Fusion-Klassiker „Bitches Brew“ von 1970. Fazit: Schon lange ist der Begriff Powertrio nicht mehr mit so viel Inhalt gefüllt worden.

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