The Beautiful South – Painting It Red Motor/Universal
Wehmütige Weisheit weht hier durch wärmenden Wohlklang.
Diese Platte ist schön. Durchweg. 17 Songs lang, die sich stoisch an der Vier-Minuten-Grenze entlangbewegen. Vom heiteren, elektronischen Zirpen und der grinsenden Gitarre des Openers „Closer Than Most“ bis zum sanften Schunkeln des Refrains von „Property Quiz“, dem Schlusstrack der Platte. Dazwischen liegt ein Regal voller zarter Popsongs, mal mit leichtem Schlenker nach TripHop („If We Crawl“), mal mitTränen-ziehender Melodramatik im Stil der ganz alten Schnulzen-Schule („The River“), mal mit Lust zur Verspieltheit („You Can Call Me Leisure“), mal folkig countryesk („Hot On The Heels Of Heartache“). Ein Trommelfeuer des Wohlklangs prasselt auf die Hörer nieder, Melodien in wehenden Feenkleidern tanzen im Reigen mit bekränzten Beats, gütig glänzt der Sound der Frühlingssonne. Pastellener Pop in Perfektion. 13 Jahre nachdem sie aus der Asche der Housemartins emporgeschwebt sind, zelebrieren The Beautiful South auf PAINTING IT RED ihre Klänge so clever, dass jeder Versuch der Kritik wirkungslos verpufft. Diese Platte ist einfach nur – schön. Aber wer die knapp 70 Minuten in einem Stück durchgehört hat, braucht im Anschluss zur Wiederherstellung des inneren Gleichgewichts eine Dosis Death Metal oder Gabber-Techno.
Mehr News und Stories