Photek – Solaris :: Dance
Man sagt, die Besessenheit eines Musikers lasse nach, wenn er die wahre Liebe entdecke. So gesehen musste man vor Erscheinen der neuen Photek-Platte schlimme Befürchtungen haben. Der Studiotüftler hat nämlich unlängst eine holländische Regisseurin geheiratet. Schön für ihn. Und für uns? Auch, würde ich sagen. Rupert „Photek“ Parkes hat das selbst auferlegte Diktat des kompromisslos kopfigen Drum ’n‘ Bass überraschend gesprengt. Nur in Ausnahmefällen wie „Infinity“ scheppert es noch wie zu alten Zeiten. Sonst regiert das Bemühen um Kontrastprogramm. Wobei Parkes bei der stilistischen Erweiterung keine Anzeichen von Orientierungslo5igkeit oder Verweichlichung erkennen lässt. Er hat sich einfach auf seine Techno- und House-Wurzeln besonnen und überlegt, wie er sie mit seiner eigenen Musik in Einklang bringen kann. Mit der Rekrutierung von House-Hero Robert Owens („Tears“) als Gastsänger ist ihm ein echter Coup gelungen. Das strikt nach4/4-Muster pumpende „Mine To Give“ ist eigentlich mehr Owens als Photek. in „Can’t Come Down“ ist es genau andersherum. Ja, diese Platte enthält tatsächlich Musik mit Wiedererkennungswert. Zaghaft zwar, aber immerhin. SOLA-RIS könnte sich in der Gesamtschau irgendwann einmal als Übergangswerk erweisen. Der Weg zur Zukunft steht Photek auf jeden Fall offen. -* www.virgin.de p R
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