David Murray Octet – Octet Plays Trane :: Coltrane-Tribut
Ein Tribut eines zeitgenössischen Saxofonisten an John Coltrane? Das scheint zunächst nichts Ungewöhnliches zu sein, zumal ja ungefähr 99,9 Prozent der zeitgenössischen Saxofonisten wie John Coltrane klingen wollen. Aber bei David Murray liegt der Fall ein bisschen anders. Die Einflüsse des 45-Jährigen liegen weniger bei Coltrane,dem Übervateraller Tenorsaxofonisten, als vielmehr bei anderen Sax-Giganten wie Sonny Rollins oder Coleman Hawkins. So „covert“ das Murray Octet (daru nter James Spaulding, D.D.Jackson und Mark Johnson) nicht einfach Coltrane-Klassiker wie „Giant Steps“, „Naima“ oder den ersten Teil von „A Love Supreme“, sondern drückt dem Material seinen eigenen, mächtigen Sound-Stempel auf. Das führt so weit, dass David Murray Coltranes legendäres Solo in „Giant Steps“ in nahezu chirugischer Präzision für das Ensemble orchestriert hat. Dass das Ergebnis höchst virtuos klingt, ist keine Frage. Die Frage lautet vielmehr, wer – außer den 110-prozentigen Neo-Traditionalisten unter den Jazzhörern – eine Platte wie diese wirklich braucht.
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