Jamie Lidell – Muddlin‘ Gear :: Elektronika
Wo sind sie geblieben, die Anarchisten, die Punks, die Kaputtniks,die Radikales riskieren, schräge Sachen machen und zur Vendetta gegen perfekt produzierten Wohnzimmerschönklang ansetzen? Man muss sie suchen, und wenn man einen gefunden hat, könnte es gut und gerne Jamie Lideil sein. Von ihm weiß man, dass er sich unlängst mit Cristian Vogel verbündete, um den Funk zu revolutionieren. Dem schwarzen Ghetto-Groove widmet sich das umtriebige Kerlchen auch auf dieser Platte.Tauchen Bezüge zu Prince oder Parliament auf, passiert es tatsächlich einmal, dass Lidell mit einer Vorgabe respektvoll umgeht. Alle anderen Einflüsse aber zerstückelt er, als ginge es darum, die Elemente schon vor dem Abwurf in den Recyclingschredder richtig schön in Unordnung zu bringen. DerTrash-Groove-Alchimist aus Brighton zerstört (fast) alles, was mit organisierten Kompositionen zu tun hat, und puzzelt das Chaos zu hyperventilierenden Klangklopsen zusammen. Er lässt Geräusche flackern, als wolle er den nervenden Tonschwall einer hängen gebliebenen CD nachahmen. Er greift den Jazzrock von Weather Report und jagt ihn durchs Spukschloss. Er baut Stücke so auf, als litten sie unter Epilepsie. Dieser Schelm schwankt glorios zwischen Wagemut und Wahnsinn. Ein echter Held. -* www.spymania.com
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