Samy redet über den Goldraub mit Xatar und liefert Details
Rapper Samy spricht über den mit Xatar vollzogenen Goldraub als Fake-Polizisten – bis heute fehlt von der Beute jede Spur.
Zwölf Jahre nach dem berüchtigten Goldraub der beiden Rapper hat Samy jetzt genauer über den Tatablauf und die Flucht danach gesprochen. Seit dem Vorfall kursierten über den Raub immer wieder Gerüchte, die Samy nun im Interview mit „Leeroy will’s wissen“ richtiggestellt hat.
Der Goldraub in Polizeiuniform
Laut Samy soll Xatar Schulden von einer Viertelmillion Euro gehabt haben, die ihn dazu bewegten, den Raub durchzuführen. Durch einen Tipp von Bekannten sollen die beiden Rapper und ihre zwei Mittäter über den Goldtransport informiert worden sein. Der Tathergang selbst erinnert an einen Hollywood-Film, denn so fingen Samy und Xatar den Goldtransporter aus Nürnberg Ende 2009 verkleidet als Polizisten und Steuerfahnder auf der Autobahn A81 ab. Mittels gefälschter Uniformen, Sirenen und weiterer Requisiten hielten sie den Wagen an und gaben eine allgemeine Polizeikontrolle vor.
Wir haben uns das ganze Equipment besorgt: Polizeiuniform, Blaulicht, alles, was so ein Polizist bei einer Allgemeinkontrolle dabei hat. Dann haben wir gesagt, das Gold ist beschlagnahmt – ohne Waffen. Das war eigentlich für mich auch kein Raub, ich persönlich sage oder nenne es einen Trickdiebstahl. Das war aber kein Raub. Wir haben keine Waffen benutzt, gar nichts. Wir hatten ja dieses Polizeiequipment und da, wo die Pistole reinkommen soll, die war zum Beispiel leer.
Besonders ein Detail ist kaum zu glauben: beim Beifahrer des Goldtransporters handelte es sich laut Samy um einen echten Polizisten, der die Fake-Polizisten jedoch nicht enttarnte. So fuhr auch ein Polizeitransporter während des Raubes vorbei und hielt kurz an, um sicherzugehen, dass bei den „Kollegen“ alles in Ordnung sei. Die Beamten konnten die Rapper und ihre zwei Mittäter ebenfalls nicht entlarven.
Was nach dem Raub geschah
Direkt nach dem Raub, so Rapper Samy, sei er nach Hause gefahren, um sich dort zum „Runterkommen“ erstmal ein paar Filme anzugucken, die er sich vorher in einer Videothek ausgeliehen hatte. Die Flucht danach führte anschließend nach London, über Moskau bis in den Irak. Dies gibt auch Xatars Biografie „Alles oder nix“ so wieder, die vor dem Interview die einzige Informationsquelle zum Raub darstellte. Im Nachhinein wurden jedoch alle am Raub Beteiligten festgenommen und zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt. Xatar bekam zwar acht Jahre Haft, wurde jedoch früher wieder entlassen. Samy musste dagegen sieben Jahre absitzen.
Mit diesem Raub erbeuteten Samy und Xatar mit ihren weiteren Komplizen insgesamt 120 Kilo Schmuck und Zahngold im Wert von 1,7 Millionen Euro. Von der Beute fehlt bis heute jede Spur.
Februar dieses Jahres erschien Xatars Album HRRR. Im selben Monat erschien ebenfalls das neue Album MEINE NARBEN von Samy, auf dem auch das Feature „Stödöf“ mit Xatar zu finden ist.