Melanie B – Hot :: Designer-R ‚N‘ B
Missgünstige Menschen behaupten, dass es für jemanden wie Madonna eigentlich ganz leicht sein muss, ein Hitalbum nach dem anderen aufzunehmen. Sie kauft einfach für viel Geld die besten Produzenten ein, geht ins Studio, lässt arbeiten, und das war’s dann auch schon. Dass dazu aber ein bisschen mehr gehört als nur teure Produzenten – im günstigsten Fall eine Vision, idealerweise ein paar gute Songs, zumindest aber so was wie ein Plan -, das beweist HOT, das erste Soloalbum von Spiee Girl Melanie B. Scary Spiee hat auch eine illustre Produzentenriege um sich geschart (Sisquo, Missy Elliott, Jimmy Jam und Terry Lewis, Freddy Jerkins), die die blutleeren R ’n’B-Kompositionen mit schön designten Beats, Sha-La-La-Frauenchören und smoothen Streichersamples unterlegt. Das Ergebnis erreicht aber in seinen besten Moment den Spannungsgrad eines Tanzschulenwalzers. Einzige Ausnahme: „I Want You Back“-die Zusammenarbeit mit Missy Elliott vom letzten Jahr ist immer noch hot shit. Der Rest aber ist lauwarme R‘ n‘ B-Sülze. Und wer eine Zeile wie „Pack ya shit and get the hell out“ dermaßen unbeteiligt haucht wie Melanie B (in der Beziehungsballade „Pack Your Shit“), der muss nochmal zurück auf die Bitch School. HOT ist was anderes. Lil‘ Kim zum Beispiel.
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