X-Men :: Fantasy/Action
Aus Augen schießende Energiestrahlen, mit Willenskraft herauf beschworene Stürme, ausfahrbare Edelstahlkrallen, zwei-Meter-Zungen, Telepathie-Duelle: Die Möglichkeiten, sich mit einem Superheldenfilm lächerlich zu machen, sind endlos. Deshalb erst einmal Respekt: DIE ÜBLICHEN VERDÄCHTIGEN-Regisseur Bryan Singer hat seine Verfilmung des neben „Spider-Man“ populärsten Comics aus dem Hause Marvel mit dem nötigen Ernst und Verständnis für die Subtexte der Saga angegangen. Zwei Gruppierungen von Mutanten ringen um die Zukunft der Menschheit, und doch ist da viel mehr als nur der offensichtliche Kampf zwischen den beiden einstigen Freunden, jetzt Erzfeinden Xavier und Magneto sprich: Martin Luther King und Malcolm X. Zwischen wilden Actioneinlagen findet Singer immer wieder Zeit, seine Außenseiter-in-einer-feindlichen-Gesellschaft-Botschaft und eine recht clevere Aids-Parabel unterzubringen. Vom bloßen Vergnügen, mit den beiden Neulingen Wolverine (der Russell Crowe des Monats: Hugh Jackman) und Rogue die Welt der X-Men zu entdecken, lenkt das wenig ab. Tatsächlich würde man sich wünschen, der insgesamt etwas unrunde Film ließe sich mehr Zeit, seine Figuren vorzustellen und miteinander bekannt zu machen. Aber Singer weiß auch: Zeit ist Geld beim Kampf der X-Men gegen die Brotherhood of Mutants – und Shakespeare-Profis wie Patrick Stewart und lan McKellen bügeln auch mal den einen oder anderen platten Dialog aus. Aber alles noch viel besser machen kann man ja dann beim unvermeidlichen nächsten Teil.
USA 2000, Regie: Bryan Singer, mit Patrick Stewart, lan McKellen, Hugh Jackman, F. Janssen -+ www.x-men-derfilm.de Start 31.8.
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