David Gray – White Ladder :: Freistil
David Gray aus Manchester schreibt und singt die herrlichsten, störrischsten, unüblichsten, malerischsten Lieder von allen. Und das I seit mittlerweile vier Alben. Es ist diese Art Songs, die einen daran erinnert, dass Schreiben über Musik wie Pantomime über Mathematik sein kann. Grays asketisch anmutende Kompositionen flirren daher wie Glühwürmchen in einer Sommernacht. Zart, instabil, flüchtig, hypnotisch. Und: David ist ein begnadeter Poet. Joan Baez nennt ihn überschwänglich den „bedeutendsten Dichter seit Bob Dylan„. Den Zuhörer verzaubern beklemmende Lyrics zu spartanisch getupften, magischen Dreiklängen („Nightblindness“). In „Silver Lining“ betören suggestive melodische Manöver. Der Titelsong beängstigt geradezu mit seiner lakonischen Anmut und diesen plötzlichen, mehr als bizarren, extrem kontrastierenden Tonsprüngen. Jedes einzelne Stück verdiente seine eigene Eloge ob soviel Herz, Seele und Scharfsinn. Dabei hatte sich der 30-jährige Gray unlängst aus dem kommerziellen Business bereits absentiert. Nach drei kümmerlich promoteten und erfolglosen Alben veröffentlichte er 1998 ohne übertriebene Ambitionen WHITE LADDER auf seinem eigenen Mini-Label. Doch dann trug sich ein mittleres Wunder zu. Ohne Marketing und ausschließlich mittels Mundpropaganda verbreitete sich die Kunde von diesem vorzüglichen Opus; Konsequenz: 100.000 verkaufte Alben – in Irland! – und ein erneuter (wie man liest: gleichberechtigter) Major-Deal. Nun keimt die Hoffnung, dass die Floskel von der Qualität,die sich durchsetzt, kein leerer Wahn ist. Und das nicht nur in Irland. ->
www.davidgray.com G H
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