Jeff Healy Band – Get Me Some
Wer von Jeff Healey etwas anderes erwartet, als handfesten Bluesrock, ist selber schuld. Der Kanadier hält seinem Lieblingsgenre die Treue wie einem Paar abgelatschter Turnschuhe. Das ist auch auf GET ME SOME nicht anders, das man in Windeseile in seine Bestandteile zerlegen könnte, beleidigt was von Pfuipfui und konventioneller Altherrenkacke mit arg überschaubaren Wertvorstellungen absondern,und hie und da Milde walten lassen könnte, weil Healey ja blind ist und trotzdem so unbeirrt seiner Wege geht, nicht wahr. Woran liegt es also, dass GET ME SOME trotz aller Klischees (Gniedel! Entehrt und Verlassen!), die die Scheibe nun mal auch bedient, nicht peinlich, sondern ungemein kraftvoll wirkt? Weil das Kalkül fehlt. Der Typ meint das genau so, wie er’s spielt und singt. Sein Universum scheint sich nun mal um die Eckpfeiler der Route 66-Welt zu drehen, und es interessiert ihn einen lauen Furz, ob das irgendwer hip oder hop finden könnte. Ihn deshalb einen aufrechten, ehrlich-erdigen Rocker zu nennen, ist jedoch viel zu einfach. Jeff Healey ist justament mit ganz viel Herzblut bei der Sache und schafft es, nicht einfach nur als Prasentator seiner Musik zu fungieren, sondern ein Teil von ihr zu sein.
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