Dkay.com – Decaydenz
Langeweile rules! Selbst der Internet kompatibelste, Trend surfigste Name Dkay.com (sprich: Di-kay dott komm) nützt nichts, aber auch gar nichts, wenn der Inhalt so langweilig daherkommt wie die Klappergeräusche einer ollen mechanischen Reiseschreibmaschine. Was Jürgen Engler, der ehemalige Boss der deutschen Industrial-Metaller Die Krupps, hier nach Jahren der Schweigens auf den Markt wirft, ist ein mühsam als neu beschworenes, aufgeblasenes Machwerk mit altbekannten Zitaten und Zutaten: Wie schon zu Krupps-Zeiten kämpft sich eine donnernde Metal-Gitarre durchs Unterholz, flankiert von maschinengenauen Drumcomputerbeats, zu denen Engler düstere Komplimente in Richtung Sisters Of Mercy nuschelt. Business as usual also, nur zwischen den Zeilen glaubt man manchmal den Willen zur Neugestaltung auszumachen – etwa wenn Engler statt der permanenten Dampframme flirrend leichte Elektroniksamples durch den Raum schweben lässt und so dem teutonischen Getrommel einen Hauch von Anmut verleiht („Here We Are Strangers“). Das beste Stück ist aber eine Cover-Version: Wegen der wirklich gelungenen Aufbereitung von U2’s „Numb“ – hier passt die Engler’sche Monotonie perfekt dazu – lassen wir uns mal zu 3 hinreißen.
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