Rod Stewart :: Rod Stewart 1964-1969

Alle Großen hatten ihre Zeit, da sie noch gaaaanz klein waren und nichts von ihrer Zukunft ahnten. Die Beatles z.B., die gingen mal auf St. Pauli pubertären Spaßen in Röschens Latrine nach oder sangen eine Tür weiter „Besame Mucho“. Oder Roy Black, der soll ja als Adoleszent Hardrocker gewesen sein… Rod Stewart jedenfalls hat, bevor er 1968/69 als Jeff Becks Adjunktus zwei Alben für die Annalen aufnahm, ein lehrbuchreifes Rocker-Leben geführt. Er war Fußballstiefelputzer beim FC Brentford und trampender Troubadour. Er lernte Hand an Banjo und Gitarre zu legen, trat Long John Baldry’s Hoochie Coochie Men (später Steam Packet) bei und nahm mal schnell eine – wie es sich gehört erfolglose – Debüt-Single auf (1964 „Good Morning Little Schoolgirl“; Bass: John Paul Jones). 1966/67 pushte er, schon mit unverkennbarer Attitüde, den Shotgun Express (Gitarre: Peter Green; Drums: Mick Fleetwood), und dann, eeendlich. heuerte Jeff Beck das bis dahin immer noch verkannte Genie an. Der Rest ist Geschichte (persönliche Anmerkung des Autors: Das wollte ich immer schon mal schreiben!). Die vorliegende CD-Dreier-Box – Disc 3 enthält eine unfreiwillig komische, aber entbehrliche Fotogalerie – dokumentiert Rod Stewarts komplettes, erhalten gebliebenes Schaffen aus seinen frühen Jahren. Alles was recht ist, dieser Rotzbengel hatte Format. Selbstbewusst, altklug und mit der Erfahrung von 1000 Jahren on the road rockte und röhrte der Blonde mit der Thomas-Fritsch-Frisur, dass das Haus bebte. „The Day Will Come“ (Single von 1965) hätte jeder progressiven Beat-Combo zur Ehre gereicht. Rods“Can I Get AWitness“ stellte die Stones-Fassung glatt in den Schatten, „Shake“ tönte geradezu unverschämt Soul-authentisch und „Little Miss Understood“ war die brillante Blaupause für Rodericks sämtliche spätere Blues-Balladen. Und so weiter. Da stand er nun, Stewarty, 196g, bereit zur Eroberung der Welt…