John Mayall – New Year, New Band, New Company/Lots Of People
Was machte John Mayall, nachdem der große Bluesboom der späten 60er vorbei war? Er spielte einfach weiter, immer weiter. Allerdings ohne prominente Solisten, mit denen seine Bluesbreakers sich den Rufeines veritablen Durchlauferhitzers erspielt hatten. Aber gemach: 1975, als NEW YEAR, NEW BAND, NEW COMPANY 3 entstand, war auch die Zeit des ehemaligen Mayall-abtrünnigen Mick Taylor bei den Rolling Stones abgelaufen. Doch zurück zu Mayall: Der wurde sich auch im aufkommenden Discound Punkzeitalter nicht untreu, würzte seinen Blues allerdings bisweilen mit Funk und klang wesentlich straighter und kompakter als in den 6oem. Die ganz großen Würfe konnte er auf NEW YEAR… allerdings nicht landen: Der funky Opener „Sitting On The Outside“ funktioniert zwar prächtig und „Step In The Sun“ verdeutlicht Mayalls Liebe zur ländlichen Musik, doch ansonsten herrscht solides Blues ’n‘ Boogie-Mittelmaß nicht schlecht, aber nur bedingt originell. Ende 1976 enstand im Roxy in Los Angeles der Live-Mitschnitt LOTS OF PEOPLE 4 der Mayall so soulig wie selten zuvor präsentierte. Die Backgroundsänger gospeln, die Bläsergruppe phrasiert funky und allerorten macht sich das bemerkbar, was man landläufig Spielfreude nennt. Im Doppelpack sind die beiden Alben ein reelles Angebot, remastered von den Original-Tapes, gibt es auch an der Klangqualität nichts zu mäkeln.
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