The Walkabouts – Train Leaves At Eight :: Melancholisch

Der Zug fährt um acht – und es beginnt ein Trip wie zu längst vergangenen Gymnasiastenzeiten. Interrail: mit einem Ticket vier Wochen lang quer durch Europa. 14 Lieder aus zwölf Ländern der Alten Welt – von Mikis Theodorakis, Stina Nordenstam, Blumfeld („That’s How I Live“/“So lebe ich“ von OLD NOBODY), Neu‘, Midnight Choir, Deus und anderen – haben Chris Eckman und Carla Torgerson für TRAIN LEAVES AT EICHT zusammengesucht, melodieverliebte, melancholische Miniaturen allesamt: zeitlupenhaft schwebend („Wake Me Up Before I Sleep“), mal filigran federnd – und dann (in Fabrizio de Andres „Disamistade“ etwa) entfernt an Leonard Cohen erinnernd – oder sachte triphopsend („Solex In A Slipshod Style“). Und doch: SATISFIED MIND (1993) mit Stücken amerikanischer (Cene Clark, Charlie Rieh, Patti Smith) und australischer (Robert Forster, Nick Cave) Songwriter-Ikonen vermochte auf Anhieb zu fesseln, während das aktuelle Album bei aller Schönheit von Vorlagen und Vortrag eher einlullt, sporadischer Ausbrüche wie in Jacques Breis „Ces gens-la“ (aka „People Such As These“) zum Trotz. Ein Zwischenwerk eben, was ja per se kein Fehler ist und außerdem geeignet, sich nach dem Personalwechsel – statt Fred Chalenor und Terri Moeller bedienen jetzt die Ex-Posies Joe Skyward und Brian Voung Bass und Schlagzeug – neu zu orientieren. Wir bleiben jedenfalls interessiert, Chris & Carla.