Eric Mingus – Um…Er…Uh

Ist das etwa …? Ja, das ist. Eric Mingus ist der leibliche Sohn des großen Charles, der 1979 verstorbenen Jazzlegende, die sich zeitlebens gegen alle Konventionen wandte, auch politisch kein Blatt vor den Mund nahm und sich damit immer wieder in die Isolation manövrierte. Sein Sohn, der bislang als Sessionmusiker und -Sänger für Größen wie Bobby McFerrin oder Karen Mantler eher in der zweiten Reihe stand, scheint diese Tradition weiterführen zu wollen, ist sein DebütAlbum UM…ER…UH… doch in augenfälliger Anlehung an Charles‘ Klassiker MINGUS AH-UM betitelt, und Eric wettert im Booklet sogleich gegen Rassismus. Er selbst ist ein Mischlingskind, der Sohn eines schwarzen Vaters und einer weißen Mutter, Diese Thematik greift er denn im Opener „His Blood’s In Me“ auf,ein gospelartiger Trancezustand von Song. Bei „Shake Up The World“ beschwört Mingus mit seiner fünfköpfigen Band düstere Blues-Stimmung, in deren Verlauf ersieh in Rage croont. Ansonsten durchstreift der streitbare Bassist sehr lässig die Pfade von Rhythm ’n‘ Blues und Cool-Jazz und streut seine Poetry abwechselnd in Form von rezitativem Sprechgesang, lustvollem Singsang oder inbrünstigem Crooningstil. Seine Band hält sich dabei an die Devise „weniger ist mehr“, was dem Groove-Charakter der Platte sehr entgegen kommt. So gerät UM…ER…UH… zu einem selbstbewussten Statement eines Mannes, der sich vor dem Werk seines Vaters in keiner Weise zu verstecken braucht und in Zukunft durchaus eine eigene gewichtige Rolle einnehmen könnte.