Nusrat Fateh Ali Khan & Party – Dust To Gold
Am 16. August 1997 starb einer der größten Roots-Sänger. Das pakistanische Schwergewicht Nusrat Fateh Ali Khan genoss nicht nur in seiner eigenen Sufi-Szene hohe Anerkennung, sondern begeisterte auch Peter Gabriel und in jüngster Zeit sogar die Drum ’n‘ Bass-Gemeinde: So versuchten zuletzt zahlreiche Londoner DJs den Enthusiasmus von Khans Musik mit Remix-Versionen in Clubtaugliche Form zu pressen. Doch freilich reicht nichts an das Original heran. Die im Juni 1997, also erst einen Monat vor seinem Tod aufgenommenen Songs zeigen noch einmal die Relevanz des leidenschaftlichen Sängers. Khan singt nicht-er durchlebt und zelebriert regelrecht seine im Durchschnitt viertelstündigen Improvisations-Orgien. Mit arabisch-opulent verzierten Melodiebögen peitscht er seine Mitstreiter an, die ihm mit Harmonium, Tablas und als Chorsänger den Rücken stärken. Den ehemals religiösen Hintergrund dieser Oawwali-Gesänge hat Nusrat Fateh Ali Khan längst hinter sich gelassen; mit ekstatischer Inbrunst und melismatischem Formenreichtum entwickelt er die pakistanische Volksmusik weiter. Ungeübte Ohren könnten ermüden angesichts der Litanei-ähnlichen Wiederholung. Jenen seien lieber die in Zusammenarbeit mit dem englischen Produzenten Michael Brook entstandenen Khan-Alben MUSTT MUSTT und NIGHT SONG ans Herz gelegt.
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