Cotton Mather – Kontiki
Kontiki
RAINBOW OUARTZ/CONNECTED
Ach ja, die guten alten Beatles. Wenn gar nix mehr geht, dann besinnt man sich auf die Fab Four. Bei Oasis hat es geklappt. Und bei Cotton Mather? Immerhin durften die jetzt mal die Gallagher-Supportrolle übernehmen und Noel wurde belauscht, als er über deren aktuelles Werk sagte: „Das beste Album, das ich in den letzten zehn Jahren gehört habe!“. Haben ja auch prima Rickenbacker-Gitarren, und Robert Harrison und Whit Williams, die beiden Köpfe des texanischen Trios, machen sich bestens als Lennon/McCartney-Ersatz. Fragt sich nur, was die ganze Aufregung soll. An jeder zweiten Straßenecke gibt es talentierte Beatles-Clones, die den alten Kram ordentlich runterspielen können. Zugegeben, Cotton Mather covem nicht, haben einige schöne Harmoniegesänge parat, lassen auch wiederholt witzige Soundspielereien aufblitzen (weil: die progressive Phase der Beatles war natürlich ihre Beste) und besinnen sich „auf traditionelle 4-Spur Aufnahmetechniken in ihrem eigenen Homerecording-Studio, wodurch das Talent der Band noch deutlicher zutage tritt“ (O-Ton Platteninfo), aber so originalgetreu und authentisch unsere „britischen“ Amis auch klingen mögen, eines haben sie bei aller Mühe leider vergessen: Die Beatles waren vor allem große Songwriter und erst in zweiter Linie Soundrevolutionäre. Und griffige Songmelodien sucht man hier mit der Lupe. Da sind ihnen andere Zweitverwerter wie Teenage Fanclub, Wilco oder Guided ByVoices einfach ein paar Schritte voraus. Oder etwa nicht, Noel?
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