The Bluenotes – Science & Nature
Man traut sich ja kaum noch, dieses Wort in die Tastatur zu hacken. Es beginnt mit Brit. endet mit Pop, und hat sein Verfallsdatum genauso konsequent überschritten wie der Erdbeerjoghurt ganz hinten in meinem Kühlschrank. Ein guter Jahrgang übrigens. Zurück zu den Bluetones. Sie geben sich alle Mühe, nicht den Klischees mopgetoppter Landsleute aufzusitzen, allzu Hymnisches und das magische – bei Überdosierung jedoch tragische – Dreieck aus Beatles, Kinks und frühem Bowie findet auf SCIENCE & NATURE nur ganz am Rande statt. Schön und gut, nur was die Bluetones stattdessen anbieten, ist auch nicht gerade umwerfend. Wie gesagt, sie geben sich Mühe. Und genau so klingt das Album auch: ambitioniert. Da dominiert der Wohlklang, die Instrumentierung ist abwechslungsreich, die Arrangements sind durchdacht. Die Bluetones möchten alles richtig machen, nur so richtig zünden will keiner der elf Songs. Schwer zu beschreiben warum: SCIENCE & NATURE ist beileibe kein langweiliges Album und erst recht kein Ärgernis. Vielleicht ist es das: Man wartet ständig darauf, dass ein konventionell beginnender Song eine überraschende Wendung nimmt, die Bluetones provozieren durch ihre ambitionierte Herangehensweise genau diese Erwartung. Doch sie kommt nicht, die überraschende Wendung, oder zumindest nicht dergestalt, dass man die Ohren spitzt. Das reicht eigentlich nur für drei Sterne, doch dann geht man in sich, goutiert die Mühe, die sich die Bluetones zweifellos gemacht haben und legt noch einen drauf.
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